Rowing Matters

Aus dem Training eines Freizeit-Ruderers: Ein Blog über Training, Rudertechnik und Ausrüstung.

Selbstversuch: Beschleunigungsmessung im Boot

Mit dem vagen Ziel der Selbstanalyse meiner Rudertechnik habe ich versucht, die Beschleunigung bzw. Verzögerung meines Einers mit dem Handy zu messen. Erste Versuche der Auswertung mit Excel.

Thilo

Lesezeit: 3 Minuten

Beschleunigungsmessung im Boot

Mit dem vagen Ziel der Selbstanalyse meiner Rudertechnik habe ich versucht, die Beschleunigung bzw. Verzögerung meines Einers mit dem Handy zu messen. Ich wollte schauen, wie sehr ich das Boot vor dem Einsetzen abbremse – also ob ich gut setze. Außerdem befürchte ich, dass ich auch beim Ausheben den Bootslauf mehr bremse als mir lieb ist – also ob ich gut aushebe.

Erste Datenerfassung

In einem ersten Anlauf habe ich mir die App Sensor Kintectics (Pro) installiert. Diese bietet die Möglichkeit, die Werte der einzelnen Sensoren aufzuzeichnen. Also habe ich mein Handy wasserfest verpackt und mit Tesa Powerstrips auf dem Luftkastendeckel montiert. Es ging mit nicht darum, die Werte während der Fahrt ablesen zu können, sondern um eine einigermaßen feste Verbindung zwischen Boot und Handy. Das Handy sollte schließlich nicht rutschen, sondern die Bootsbewegung möglichst direkt aufnehmen.

Befestigung des Handy im Boot zur Messeung der Beschleunigung
Befestigung des Handy im Boot zur Messeung der Beschleunigung
Zunächst habe ich die Beschleunigung, also die Werte des »Accelerometers« aufgezeichnet. Gleichzeitig habe ich die »Lineare Beschleunigung« aufgezeichnet. Dies ist ein abgeleiteter Wert, der bereits um die Erdanziehung bereinigt wurde. Mein erster Versuch ist kläglich gescheitert: Schon wenige Meter nach dem Ablegen hat sich mein Handy offensichtlich abgeschaltet. Der nächste Versuch verlief schon besser: Ich habe mein Handy so eingestellt, dass sich der Ruhezustand erst nach 30 Minuten aktiviert – das ist das Maximum. So konnte ich immerhin die ersten 30 Minuten meiner Fahrt aufzeichnen. Am Ende hatte ich auf diese Weise 95 MB Daten als Komma-separierte Werte (CSV) gesammelt.

Erste Auswertung: Lineare Beschleunigung

Zu erst musste ich feststellen, dass Excel 2016 sich weigerte die Daten meiner Ausfahrt vollständig zu importieren. Aber auch wenn ich das maximum importierte, hatte mein Rechner ganz schön zu kämpfen. Also habe ich mich zunächst auf einen Ausschnitt von 20 Sekunden beschränkt – das sind immerhin noch mehr als 3700 Datensätze meiner Aufzeichnungen. Ich fahre im Einer meist sehr ruhig. Bei einer Schlagzahl von 20 müssten das also ungefähr die Daten von sechs Schlägen sein. Zunächst habe ich mir die lineare Beschleunigung – also ohne Erdbeschleunigung – vorgenommen: Als Daten hatte ich jeweils einen Zeitoffset seit Aufzeichnungsbeginn und die Beschleunigungswerte der drei Achsen in m/s². Mein erster naiver Gedanke war, aus dem Beschleunigungsvektor den Betrag zu bilden. So hätte ich die Beschleunigung des Bootes, unabhängig von dessen Richtung. Dies folgte der Annahme, dass das Boot wenig stampft und rotiert. Mich interessiert die Beschleunigung in Fahrtrichtung – und diese sollte ja hoffentlich dominieren. Also habe ich in Excel für jeden Zeitpunkt den Betrag gebildet und das ganze als Diagramm dargestellt. Was ich nicht auf dem Radar hatte: so kann ich natürlich nicht zwischen Beschleunigung und Verzögerung unterscheiden. Aber was ich schon mal sagen kann: die 6 Schläge sind zu erkennen.

Betrag der gemessenen Beschleunigung über 20 Sekunden.
Betrag der gemessenen Beschleunigung über 20 Sekunden.

Wie geht es weiter?

Tja, gute Frage. Ein, zwei Ideen habe ich noch in der Hinterhand. Also: dran bleiben – oder mir auch gerne gute Ideen zukommen lassen.

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