Rowing Matters

Aus dem Training eines Freizeit-Ruderers: Ein Blog über Training, Rudertechnik und Ausrüstung.

Videoanalyse der Blattführung - eine Kamera an der Dolle

Ich habe meine GoPro-Kamera an der Dolle montiert, um meine Blattführung beim Einsetzen und Ausheben zu beurteilen. Hier beschreibe ich den Aufbau und die Ergebnisse.

Thilo

Lesezeit: 3 Minuten

GoPro-Kamera an der Dolle montiert

Der Aufbau

Ich habe eine GoPro HERO5 Session, die ich mir günstig als B-Ware ergattert habe. Die ist relativ klein und wasserdicht. Wie Ihr auf dem Foto erkennen könnt, habe ich diese mit Kabelbindern an der (Concept-)Dolle montiert. Dazu habe ich einen Kabelbinder um die Kamera gebunden und zwei weitere dann um den Außensteg der Dolle und durch den Kamera-Kabelbinder. Zur Sicherheit habe ich die Kamera noch mit einer Leash am Ausleger gesichert.

Befestigung der GoPro an der Dolle.
Befestigung der GoPro an der Dolle.
Zur Steuerung habe ich eine Fernbedienung, die ich am Schuh befestigt habe.
Befestigung der GoPro-Fernbedienung am Ruderschuh.
Befestigung der GoPro-Fernbedienung am Ruderschuh.

Die Aufnahmen und das Ruder-Erlebnis

Mit diesem Aufbau bin ich dann in Bad Kreuznach an der Roseninsel im Einer gerudert. Ich muss sagen, die Kamera hat gut gehalten. Da die Kabelbinder auf der “Nicht-Dollenstift-Seite” waren, haben sie das Drehen des Ruders nicht behindert. Der Aufbau war beim Rudern weder hinderlich noch spürbar.

Die Aufnahmen aus der Perspektive sind zwar etwas ungewohnt, aber die Blattführung lässt sich gut erkennen.

Blick der Kamera von der Dolle.
Blick der Kamera von der Dolle.

Die Auswertung

Zunächst: Die Aufnahmen selbst waren gut - auch wenn mir nicht so richtig gefallen hat, was ich gesehen habe. Auf den ersten Blick war ich durchaus enttäuscht. Auf den zweiten Blick war es nicht so schlecht - aber ich habe bei der Blattführung definitiv noch Luft nach oben.

Wasserfassen / Einsetzen

Beginnen wir mit dem Einsetzen: Scheinbar gelingt es mir, das Blatt rechtzeitig aufzudrehen, so dass ich mit stehendem Blatt in der Auslage ankomme. Das ist schon mal beruhigend - dafür hätte ich allerdings kein Video gebraucht. Das kann ich ja ganz gut selbst spüren.

Mein Blatt kurz vor dem Einsetzen.
Mein Blatt kurz vor dem Einsetzen.
Direkt nach dem Einsetzen sehen die Dinge zwischenzeitlich auch richtig aus: Es spritzt nicht stark und gleichermaßen nach vorne wie nach hinten. Das heißt, das Blatt bewegt sich beim Setzen relativ zur Wasseroberfläche gar nicht - so soll es sein.
Mein Blatt beim Einsetzen - dieses Mal spritzt es gleichermaßen zum Heck wie zum Bug.
Mein Blatt beim Einsetzen - dieses Mal spritzt es gleichermaßen zum Heck wie zum Bug.

Zugegeben: So toll sieht es nicht immer aus. Aber damit kann ich derzeit leben - da habe ich größere Baustellen.

Mein Blatt beim Einsetzen - dieses Mal spritzt es in Richtung Heck.
Mein Blatt beim Einsetzen - dieses Mal spritzt es in Richtung Heck.

Ausheben

Ich gebe zu: mein Ausheben zu sehen, hat mich erst einmal enttäuscht. Ich bin mir bewusst, dass ich oftmals nicht gut aushebe. Bestätigt wird mir das gerne durch einen Blick auf meine Garmin Fenix: Wenn ich mich auf das Ausheben konzentriere, werde ich gerne mal 10s pro 500m schneller - wobei es natürlich schwer ist, größere Konzentration mit gleichbleibender Kraft zu kombinieren.

Nun habe ich mich während der Videoaufnahmen auf das Ausheben konzentriert. Dennoch musste ich feststellen, dass ich noch immer früh abdrehe.

Mein Blatt kurz nach dem Ausheben bei normaler Fahrt.
Mein Blatt kurz nach dem Ausheben bei normaler Fahrt.
Zumindest scheint es so zu sein, dass es gerade noch ausreichend ist, um nicht zu bremsen. Zumindest ist kein Wellenberg vor dem Blatt zu erkennen. Zufrieden bin ich trotzdem nicht.

Der Start aus der Rückenlage bestätigt, dass ich grundsätzlich ausreichend Platz habe - d.h. die Dollenhöhe sollte genügen.

Mein Blatt kurz nach dem Start aus der Rückenlage.
Mein Blatt kurz nach dem Start aus der Rückenlage.

Tja, da hilft wohl nur weiterhin üben, üben, üben…

Fazit

Die Montage der Kamera an der Dolle hat sich für mich bewährt: Ein nettes Werkzeug zur Selbst-Analyse. Sicherlich ist der Aufbau etwas aufwändig und man erhält kein direktes Feedback. Dennoch eröffnet es einen guten Blick auf die eigene Blattführung.

Offenlegung: Dies ist ein privater Blog, in dem ich meine persönliche, private Meinung ausdrücke. Der Artikel ist unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter. Ich erhalte keinerlei finanzielle Anreize durch die Veröffentlichung dieses Artikels. Sofern ich die hier vorgestellten Produkte selbst getestet habe, habe ich sie mir auch selbst gekauft und nutze sie privat.

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Über Mich

Ich rudere nicht nur, ich blogge auch darüber. Wenn ich nicht trainiere, habe ich nichts zu schreiben...