Rowing Matters

Aus dem Training eines Freizeit-Ruderers: Ein Blog über Training, Rudertechnik und Ausrüstung.

Optische Pulsmessung von Sportuhren beim Rudern

Viele Sportuhren oder auch Smartwatches bieten eine optische Pulsmessung am Handgelenkt. Für viele (Hobby-)Sportler ist das sicherlich eine verlockende Lösung, da man keinen Burstgurt tragen muss und ohnehin eine (Stopp-)Uhr am Handgelenk trägt. Wie gut oder schlecht diese Pulsmessung funktioniert, findet man im Netz diverse Berichte, Tests und Meinungen. Ich möchte im Folgenden meine persönliche Erfahrung mit der optischen Pulsmessung beim Rudern - auf dem Wasser wie auch auf dem Ergometer - wiedergeben.

Thilo

Lesezeit: 3 Minuten

Optische Pulsmessung von Sportuhren beim Rudern

Bevor ich mit meinen Beobachtungen einsteige: Aktuell habe ich eine Garmin Fenix 5 im Einsatz - mit der ich viel Spaß habe. Davor hatte ich eine TomTom Runner. Meine Erfahrung bezieht sich also auf genau diese beiden Modelle.

Optische Pulsmessung

Zunächst denke ich, wir sollten zwischen optischer Pulsmessung und Messung am Handgelenk unterscheiden: Die optische Pulsmessung ist unabhängig von dem Köperteil an dem der Sensor angebracht ist. So gibt es auch optische Pulsmesser, die am Oberarm getragen werden.

Die Hersteller betonen meist wie wichtig es ist, den Sensor/die Uhr richtig zu tragen. Klar ist, dass der Sensor auf der Haut aufliegen muss. Wenn dem so ist, sollte die optische Pulsmessung grundsätzlich funktionieren: Ich hatte vor einiger Zeit das zweifelhafte Vergnügen einer ärztlichen Vorsorgeuntersuchung. Dabei konnte ich beobachten, dass das medizinische Messgerät dieselben Werte anzeigte wie meine Armbanduhr. Die Messung erfolgte am Zeigefinger desselben Arms.

Faktoren wir Hautbräunung und Körperbehaarung können die Messung beeinträchtigen - ich denke, dass ist nachvollziehbar. Es scheint grundsätzlich so zu sein, dass die optische Pulsmessung für Ausdauersportarten geeignet ist. Durch eine gewisse Trägheit scheint sie schnelle Pulsänderungen weniger gut zu erfassen. Das spricht alles in allem durchaus für den Einsatz beim Rudern.

Messung am Handgelenk beim Rudern

Trageposition

Zumindest bei mir stellt die Trageposition die erste Herausforderung dar: Man soll die Uhr hinter dem Handgelenkknochen tragen. Nun ist dort der Armumfang stark von der Handhaltung abhängig: Bei offener Hand ist der Umfang größer als bei einer Faust. Ich das auch ganz leicht fühlen, indem ich mit den Fingern der einen Hand, das Handgelenk der anderen umfasse. Wenn ich nun die Hand öffne und schließe, spüre ich die Änderung des Umfangs. Gerade das verhindert - bei mir - den guten Sitz der Uhr beim Rudern. Zwischen auf- und abgedrehter Handposition ändert sich der Umfang, sodass ich keine straffe, aber nicht zu enge, Einstellung des Silikonarmbandes finden kann. Vielleicht wäre ein dehnbares Armband da besser.

Anspannung der Arme

Während des Durchzugs ist die Armmuskulatur zweifelsohne angespannt. Auch bei gestreckten Armen und geraden Handgelenken, müssen die Finger die Ruder festhalten. Nachdem was ich gelesen habe, scheint man sich durch diese Anspannung quasi selbst den Puls an dieser Stelle abzudrücken. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen: Wenn ich mich beispielsweise einen Klimmzug halte - also die Arme anspanne, um das Kinn über der Stange zu halten - kann ich beobachten, dass meine Herzfrequenz laut Uhr leicht sinkt. Tatsächlich sollte sich die Frequenz erhöhen.

Beim Rudern sind die angezeigten Werte schlicht nicht plausibel. Oftmals sehe ich Werte deutlich unter meinem Ruhepuls. Mir scheint es also, als ob die optische Pulsmessung am Handgelenk für das Rudern nicht geeignet ist.

Optische Pulsmessung jenseits des Handgelenks

Nach der Anschaffung meiner TomTom Runner hat mich das durchaus geärgert. Also habe ich ein wenig experimentiert: Ich habe mir ein weiteres Armband angeschafft. Bei diesem habe ich den Verschluss abgeschnitten und durch ein Gummiband ersetzt. So konnte ich die Uhr am Unterarm tragen. Damit waren die Werte deutlich plausibler. Richtig zuverlässig hat es allerdings auch nicht funktioniert. Oftmals musste ich die Uhr ein wenig hin- und herrücken. Und bei langärmliger Sportkleidung konnte ich die Uhr während der Fahrt nicht ablesen. Also auch keine gute Lösung.

Mein Fazit

Ich habe mich damit abgefunden, dass die Pulsmessung am Handgelenk beim Rudern nicht funktioniert. Daher trage ich beim Rudern, auf dem Ergo und beim Krafttraining einen Burstgurt. Beim Laufen ist Messung am Handgelenkt für mich in Ordnung.

Offenlegung: Dies ist ein privater Blog, in dem ich meine persönliche, private Meinung ausdrücke. Der Artikel ist unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter. Ich erhalte keinerlei finanzielle Anreize durch die Veröffentlichung dieses Artikels. Sofern ich die hier vorgestellten Produkte selbst getestet habe, habe ich sie mir auch selbst gekauft und nutze sie privat.

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Über Mich

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