Rowing Matters

Aus dem Training eines Freizeit-Ruderers: Ein Blog über Training, Rudertechnik und Ausrüstung.

Gelcoat-Reparatur an meinem LiteRiver

Nach nur drei Monaten hatte ich meine erste Macke im Einer. Nun habe ich den Gelcoat an dieser Stelle ausgebessert. Wie das lief beschreibe ich hier.

Thilo

Lesezeit: 4 Minuten

Meine Gelcoat-Reparatur: Der Gelcoat ist aufgetragen und ein wenig angeschliffen

Wie ich schon berichtet habe, hatte ich nach wenigen Wochen schon die ersten Macke hat meinem LiteRIVER - sehr ärgerlich. Aber: bisher ist das auch die einzige richtige Macke. Meine Exkursion nach Holland hat mir zwar auch einige kleinere Kratzer beschert, aber nichts Wildes.

Nun habe ich mich endlich an die Reparatur gewagt!

Vorbemerkung

Ich bin sicher kein großer Handwerker. Ich habe wohl schon mit Feinspachtel, GFK oder auch Epoxidharz an Booten gearbeitet. Aber so richtig schick war das Ergebnis nie. Und mit Gelcoat ist das nun mein erster Kontakt. Ob und wie das funktioniert hat, möchte ich hier berichten.

Vorbereitung

Mein Bootshändler hat mir etwas Gelcoat inkl. Härter geschickt. Damit hatte ich also den Original-Gelcoat zu meinem Boot. Ein bekannter Bootswart sagte mir, Gelcoat würde bei Temperaturen über 18°C aushärten. Das ist ein Grund, weshalb ich mit der Reparatur so lange gewartet habe. Ich musste auf sommerliche Temperaturen warten, bis es in der Garage warm genug war.

Als konkrete Vorbereitung habe ich mir das Boot in der Garage passend hingelegt. Um es auf die Seite legen zu können, habe ich mir einen Klapp-Bock mit Hilfe eines Spanngurtes so fixiert, dass er nicht ganz aufklappt. Da das Heck meines Boots breit und flach ist, konnte ich es so in seitlicher Position halten.

Als nächstes habe ich die betroffene Stelle mit Tape abgeklebt.

Die abgeklebte zu reparierende Stelle
Die abgeklebte zu reparierende Stelle

Gelcoat Auftragen

Nun habe ich den Gelcoat angerührt. Das Verhältnis von 1:3 von Härter zu Gelcoat war nicht leicht zu bestimmen. Für eine Haushaltswage waren die Mengen viel zu klein. Hinzu kommt, dass der Härter sehr flüssig ist. Man kann also nicht einfach zwei “Häufchen” nebeneinanderlegen. Ich habe also mit einer Spritze ganz nach Gefühl etwas Härter dazugegeben und das Ganze verrührt.

Anschließend habe ich das Gemisch auf die betroffene Stelle aufgetragen. Hier zeigte sich die mangelnde Übung. Ich habe sicherlich zu viel aufgetragen - was ich später wieder abschleifen musste. Im Nachhinein war es gut, dass ich die betroffene Stelle sehr eng abgeklebt habe.

Alles in Allem war ich nicht gerader stolz auf das Ergebnis. Also lies ich es 24h aushärten und hoffte das Beste.

Der Gelcoat ist aufgetragen - meine Modellierkünste haben durchaus Potential.
Der Gelcoat ist aufgetragen - meine Modellierkünste haben durchaus Potential.

Schleifen und Polieren

Nach ca. 24h ging es weiter. Ich habe mit Nassschleifpapier gearbeitet - auch eine Empfehlung des bekannten Bootswartes. Begonnen habe ich mit Körnung 600 - es gab ja einiges abzuschleifen. Erst nach einiger Zeit habe ich das Klebeband entfernt. Da ich auf dem Klebeband Gelcoat hatte, sah die Welt anschließend schon viel besser aus. Nun habe ich erneute abgeklebt, um beim Schleifen keine »Kollateralschäden« zu verursachen.

Anschließend habe ich zu Körnung 1200 gewechselt. Alles in allem ging das Schleifen relativ zügig. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Ich schätze, ich war eine halbe Stunde beschäftigt.

Als letzten Schritt habe ich eine Schleifpolitur aus dem Bootshandel aufgetragen.

Das Ergebnis

Jetzt stellt sich die Frage, ob ich zufrieden bin… Ich sage es mal so: ich bin nicht unzufrieden. ;-)

Die Bootshaut ist glatt geworden und die ausgebesserte Stelle glänzt auch schön. Es gibt keine harten Übergänge und auf den ersten Blick ist der Schaden nicht sehen. Damit bin ich zufrieden.

Beim Schleifen ist mit aufgefallen, dass mein Gelcoat einige Blasen hatte. Durch mehr schleifen, habe ich immer wieder neue aufgedeckt. Also ganz glatt wurde es nicht. Letztendlich sind dabei leichte weiße Punkte entstanden - also perfekt ist es nicht.

Beim Schleifen sind mit dann auf einmal auch dunkle Stellen aufgefallen. Ich dachte zuerst, ich wäre schon zu tief. Oder ich wäre auf eine größere Blase gestoßen. Aber die Stellen fühlten sich glatt an. Meine aktuelle Erklärung: An der Stelle war der Gelcoat vorher schon recht dünn, dafür war das darunterliegende Epoxidharz dicker. Dieses sieht man nun. Man könnte wohl eine dünne Schicht Gelcoat darüber machen - aber ob ich das meinen handwerklichen Fähigkeiten zutrauen möchte?

Das Ergbnis der Reparatur. Die dunklen Stellen sind absolut glatt. Hier scheint das Epoxidharz durchzukommen.
Das Ergbnis der Reparatur. Die dunklen Stellen sind absolut glatt. Hier scheint das Epoxidharz durchzukommen.

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