Rowing Matters

Aus dem Training eines Freizeit-Ruderers: Ein Blog über Training, Rudertechnik und Ausrüstung.

Sind alle Gig-Boote Anfängerboote?

Eigentlich wollte ich heute über meinen gestrigen Besuch auf der Boot in der Düsseldorf berichten. Aber dann war ich heute Morgen rudern und musste mich wieder wundern.

Thilo

Lesezeit: 2 Minuten

Der Stausee im Winter (von 2018)

Ich habe mich ja neulich schon einmal über die merkwürdige Einstellungen mancher Ruderer zu Gig-Booten echauffiert. Heute erlebte ich eine Variation desselben Themas.

Heute Morgen am See

Auch wenn wir es uns nicht so gerne eingestehen, wissen wir alle, dass Rudern um diese Jahreszeit schon eine gewisse Überwindung kostet. Es hat schließlich seinen Grund, dass uns weniger Ruderer und Wassersportler auf dem Wasser begegnen. Am Stausee in Niederhausen an der Nahe Niederhausen an der Nahe haben wir diesen Winter einen neuen Gesellen. Ein erwachsener Ruderer, der vermutlich seine Ruderfertigkeiten im vergangenen Jahr erlernt hat. Tapfer rudert er Sonntag für Sonntag im Gig-Einer mindestens 12 Kilometer. Neulich waren es sogar 30 km - das muss man auch als »Könner« schon wirklich wollen. Das verdient zweifelsohne Hochachtung.

Nun geschah heute was kommen musste: er ist gekentert. Um es gleich zu sagen: Es verlief alles glimpflich. Er ist wohlauf.

Was mich beschäftigt

Nun begrüße ich es grundsätzlich, dass er nicht durch Verbote bevormundet wurde. Selbstverständlich sollte man über die Gefahren von kaltem Wasser aufklären, sodass ein erwachsener Mensch eine eigene qualifizierte Entscheidung treffen kann. Schließlich war auch ich heute auf dem Wasser.

Was mich allerdings wieder verwundert: Scheinbar ist »man« davon ausgegangen, dass ein Gigboot per Definition sicher und anfängergeeignet ist. Nun ist das Boot, in dem er gefahren ist, kein Trimmi oder dergleichen. Das Boot ist wackelig und ich habe schon viele Menschen damit Kentern sehen. Was noch hinzukommt: in dieses Boot steigt nach dem Kentern niemand mehr ein! Durch seine offene Bauweise ist es anschließend schlicht voll Wasser.

Damit ist das sicher kein schlechtes Boot. Im Gegenteil: Das Boot fühlt sich schnell und leicht an. Seine Bauweise ist schlicht und elegant. Aber wenn es kentert, schlägt es voll.

Für mich man das wieder deutlich:

  • Nicht alle Gig-Boote sind Anfängerboote.
  • Nicht alle Gig-Boote sind »sicher«.

Ich hoffe inständig, dass sich das in den Köpfen der verantwortlichen bzw. lehrenden Ruderer ändert. Es hat schon seinen Sinn, dass Boote heute unsinkbar sein sollen. Ich weiß diese Eigenschaft an meinem LiteRIVER zu schätzen: Wenn es wirklich schief läuft, klammere ich mich daran fest und warte ab.

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Ich rudere nicht nur, ich blogge auch darüber. Wenn ich nicht trainiere, habe ich nichts zu schreiben...