Rowing Matters

Aus dem Training eines Freizeit-Ruderers: Ein Blog über Training, Rudertechnik und Ausrüstung.

Weshalb erstaunlich viele Ruder nicht anlegen können

Heute möchte ich über das Anlegen schreiben. Aber warum? Man sollte doch meinen, dass dies am Anfang einer jeden Ruder-Ausbildung steht. Meiner Erfahrung nach, leider nicht.

Thilo

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Steg mit Booten - Photo by Nan Ingraham on Unsplash

Im Rennsport verfolgt ein Trainer das Ziel, dass seine Ruderer möglichst schnell 2000 m rudern können. Andere Aspekte, wie das An- und Ablegen stehen da nicht im Fokus, sondern sind ein »notwendiges Übel«. Ich hatte zum Ablegen mal eine Diskussion mit einer Trainerin, die mir eine ausführliche Liste mit erfolgreichen Ruderern aufzählte, die beim Ablegen an einer Regatta gekentert wären. Ob das ein valides Argument ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Im Breitensport und gerade der Erwachsenenausbildung ist die Ursache viel trivialer: Oftmals findet die Ausbildung in Mannschaftsbooten statt. Der Ausbilder ist dann meist für das Anlegen verantwortlich. Die angehenden Ruderer müssen sich keine Gedanken darum machen. Wenn denn mal Einer gefahren wird, werden sie »eingeholt«.

Und schließlich sind die üblichen Ausbilder, entweder selbst ehemalige Rennruderer oder sind im Breitensport zum Ausbilder geworden. Da ist es kaum zu erwarten, dass sie selbst das Anlegen im Fokus haben.

Aber selbstverständlich gilt das nicht für alle. Gerade auch Ruderer an größerem strömendem Gewässer legen mehr Wert auf das Anlegen. Ich wundere mich immer wieder, wie viele erfahrene langjährige Ruderer nicht anlegen können. Bitte nicht falsch verstehen: Natürlich kommen sie alle irgendwie an den Steg, nur souverän wirkt das eben nicht. Und wenn es am Steg mal voller ist, ist ja gleichzeitig auch Hilfe da.

Die Kriterien eines guten Anlegemanövers

Wann ist denn nun »richtiges« oder »gutes« Anlegen? Meiner Meinung nach gehört dazu:

  • Das Boot erreicht den Steg, ohne ihn zu berühren. Das heißt, es stößt weder gegen den Steg, noch schrappt es daran. Idealerweise liegt es nach dem Anlegen daneben. Den meisten Booten sieht man ihre »Anlegeseite« meist deutlich an.

  • Das Boot erreicht den Steg mit angemessener Geschwindigkeit. Die letzte Fahrt kann leicht gestoppt werden, indem die Mannschaft den Steg berührt.

  • Und schließlich erreicht das Boot den Steg an der geplanten Stelle. Oftmals legen wir an ein freien Stegen an. Aber meiner Meinung nach, sollte man auch vor oder hinter einem anderen Boot anlegen können.

Schwieriger wird das Anlegen durch wechselnde Bedingungen wie Strömung und Wind. Hier hilft schlicht und ergreifend Erfahrung.

Und wie geht es besser?

Nun liegt die Frage auf der Hand, wie man denn besser anlegt. Und das beschreibe ich ein anderes Mal…

PS: Noch 868 km bis zum Äquatorpreis. 😎


Photo by Nan Ingraham on Unsplash

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Über Mich

Ich rudere nicht nur, ich blogge auch darüber. Wenn ich nicht trainiere, habe ich nichts zu schreiben...